Vögel zählen am Muttertagswochenende

Eine Stunde lang Vögel zählen. Foto: NABU/Sebastian Hennigs
Eine Stunde lang Vögel zählen. Foto: NABU/Sebastian Hennigs

Vom 8. bis 10. Mai findet deutschlandweit die 16. Stunde der Gartenvögel statt. Der NABU ruft gemeinsam mit der NAJU und dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) dazu auf, eine Stunde lang Vögel zu beobachten, zu zählen und zu melden.

 

 „Die Stunde der Gartenvögel hatte in den vergangenen Jahren starke Teilnehmerzuwächse zu verzeichnen. Das ist ein gutes Zeichen für das große Interesse an der heimischen Natur und darüber freuen wir uns sehr“, so Matthias Freter vom NABU Niedersachsen. „Je mehr Menschen teilnehmen, umso aussagekräftiger sind die gewonnenen Ergebnisse.“

 

 In diesem Jahr erwartet der NABU die neuen Gartenvogeldaten mit besonderer Spannung und Sorge. „Eine der häufigsten und beliebtesten Arten, die Blaumeise, ist derzeit in Teilen der Republik durch ein auffälliges Massensterben aufgrund einer bisher unbekannten Krankheit bedroht“, so Matthias Freter. „Innerhalb von nur sechs Tagen, über das Osterwochenende, sind bereits 10.000 Meldungen mit etwa 20.000 toten oder kranken Meisen eingegangen. In Niedersachsen stammen die meisten Meldungen aus den Landkreisen Ammerland und Oldenburg. Die kommende Zählung im Mai wird uns Auskunft darüber geben, ob sich dies in den Bestandstrends der Blaumeisen in den besonders betroffenen Gebieten widerspiegelt.“

 

Viele Menschen haben in den letzten Wochen während der Ausgangsbeschränkungen den Wert der Natur vor ihrer Haustür wieder neu schätzen gelernt. Gartenvögel wie die Blaumeise haben dabei in diesem Frühling sicherlich deutlich mehr Aufmerksamkeit erfahren als in anderen Jahren. „Wir hoffen, dass sich dies in einer besonders regen Beteiligung an der Vogelzählung niederschlägt“, so Freter. Er rät: „Wer mehr Natur in seinem Umfeld erleben und Gartenvögeln helfen möchte, sollte seinen Hof oder Garten zum Mini-Naturschutzgebiet machen.“ Tipps für einen vogelfreundlichen Garten hat der NABU unter www.nabu.de/vogelgarten zusammengestellt.

 

Mehr als 9.600 Menschen haben im vergangenen Jahr allein in Niedersachsen bei der Stunde der Gartenvögel ehrenamtlich Daten erhoben und dadurch wichtige Informationen darüber geliefert, wie es den verschiedenen Vogelarten geht. Insgesamt erfolgten aus über 6.400 Gärten Meldungen zu Vogelvorkommen. Der häufigste niedersächsische Gartenvogel 2019 war der Haussperling, gefolgt von Amsel, Kohlmeise, Star und Blaumeise. Deutschlandweit beteiligten sich über 76.000 Vogelfreunde an der Aktion.

 

So funktioniert die Stunde der Gartenvögel
Von einem ruhigen Plätzchen im Garten, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Die Beobachtungen können am besten online unter www.stundedergartenvoegel.de gemeldet werden, aber auch per Post oder Telefon – kostenlose Rufnummer am 9. Mai von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157115. Gemeldet werden kann auch mit der kostenlosen NABU-App Vogelwelt, erhältlich unter www.NABU.de/vogelwelt. Meldeschluss ist der 18. Mai.