Seit 1971 küren NABU und LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern) den Vogel des Jahres, inzwischen stimmt ganz Deutschland in einer öffentlichen Wahl über den Jahresvogel ab. Die Wahl zum Vogel des Jahres 2026 hat das Rebhuhn gewonnen.
Mit dem Rebhuhn rückt ein stark gefährdeter Agrarvogel ins Rampenlicht – und das aus gutem Grund: Sein Lebensraum sind Äcker und landwirtschaftlich genutzte Flächen, wo in den frühen Morgen- und späten Abendstunden die raue Stimme der Hähne erklingt. Doch das Rebhuhn wird immer seltener gehört.
Die Intensivierung der Landwirtschaft hat dem Rebhuhn stark zugesetzt. Neben großen Monokulturen und dem Einsatz von Pestiziden ist es vor allem der Verlust von unproduktiven oder ungenutzten Offenlandflächen, wie mehrjährigen Brachen, Blüh- und Altgrasflächen, der maßgeblich die Populationsentwicklung beeinflusst. Seit 1980 ist der Bestand in Deutschland um 87 Prozent zurückgegangen – eine alarmierende Entwicklung.
Ein Artenportrait:
Aussehen
Rebhühner gehören zu den Hühnervögeln. Auf dem Rücken sind sie vorwiegend braungrau marmoriert, ihre Brust ist jedoch grau und das Gesicht orangebraun gefärbt. Die adulten Männchen weisen einen
braunen Bauchfleck auf. Auch die Weibchen können diesen Bauchfleck haben, er ist jedoch weniger ausgeprägt. Zudem sind die Weibchen generell matter gefärbt.
Verhalten
Man kann sie sowohl einzeln als auch in größeren Gruppen antreffen. Nach der Brut bleiben die Jungtiere erst mal bis zum Winter im Familienverband. In besonders strengen Wintern können sich sogar
mehrere Familien zusammenschließen. Ansonsten sind die recht scheuen Tiere gerne alleine unterwegs.
Nahrung
Adulte Rebhühner ernähren sich vorwiegend pflanzlich, ab und zu steht aber auch tierische Kost auf ihrem Speiseplan. So fressen sie grüne Pflanzenteile, Körner oder Samen ebenso wie kleinere
Insekten. Jungtiere hingegen ernähren sich in der ersten Zeit vorwiegend tierisch.
Lebensraum
Als ehemaliger Steppen- und Waldsteppen-Bewohner Mitteleuropas bis nach Asien wurde das Rebhuhn durch eine sich ausweitende Landwirtschaft zum Kulturfolger. Heute trifft man das Rebhuhn auf
offenen Flächen wie Wiesen, Feldern und Brachflächen an. Es brütet in dichterem Gebüsch und Hecken, weshalb eine reich strukturierte Landschaft als Lebensraum benötigt wird.
Stimme
Das Männchen ist am besten in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden zu hören, wenn es seinen Revierruf, ein raues „kirräck“ mit Betonung auf der zweiten Silbe, ertönen lässt. Ein
„grrriweck“ oder „kirrik“ dient hingegen als Kontakt- und Sammelruf.
Erfahren Sie mehr über das Rebhuhn beim NABU Niedersachsen.